Doppelt so viele Kinder von bewaffneten Konflikten betroffen

14. Februar 2024

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War Child erreicht jedes Jahr Tausende Kinder und Jugendliche. Dennoch zeigen neue Daten, dass sich die Zahl der von bewaffneten Konflikten betroffenen Kinder seit unserer Gründung mehr als verdoppelt hat. Inmitten einer der schlimmsten Gewalteskalationen der Neuzeit entwickelt sich War Child deshalb immer weiter, um den dringenden Bedarf zu decken.

468 Millionen Kinder sind von bewaffneten Konflikten betroffen

468 Millionen Kinder weltweit leben mit den Auswirkungen von Kriegen und Konflikten, so eine neue Studie des Peace Research Institute Oslo (PRIO) und Save the Children.

Das bedeutet: Mehr als jedes sechste Kind auf der Welt lebt in einer Konfliktzone, also in einem Umkreis von nur 50 km von bewaffneter Gewalt entfernt.

Während der Gründung von War Child Mitte der 1990er Jahre waren es etwa halb so viele Kinder.

Auf einer langen Liste konfliktbetroffener Länder rangiert die DR Kongo als "der schlimmste Ort der Welt, um ein Kind zu sein". Das ist auf die anhaltende Zunahme schwerer Gewalt und Verstöße gegen die Rechte von Kindern zurückzuführen.

Die Kinder sind nicht ausreichend vor (sexualisierter) Gewalt oder der Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen geschützt.

Noch nie dagewesene Herausforderungen

Nach der beispiellosen Bombardierung des Gazastreifens und der Eskalation der Kriege im Südsudan und anderswo werden sich diese erschreckenden Zahlen wohl noch weiter verschlimmern.

"Es ist nicht nur eine schlechte Zeit, um ein Kind zu sein, es ist eine der gefährlichsten Zeiten, um ein Kind zu sein, die es in der jüngeren Geschichte gegeben hat", sagt der Geschäfstführer der internationalen War Child Allianz, Rob Williams. "Das bedeutet, dass sich keine NGO in Selbstgefälligkeit wiegen darf. Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen, aufstehen und anders handeln, wenn wir die Hoffnung haben, das Schicksal einer ganzen Generation zu verändern."

Von der Jugend lernen

War Child hat die Größe der Herausforderung erkannt und einen umfassenden Veränderungsprozess eingeleitet. Das Ergebnis ist eine globale Allianz, ein Netzwerk von Mitgliedsorganisationen, die noch besser zusammenarbeiten als jemals zuvor. Der Schlüssel zu dieser neuen Struktur ist ein dezentralisierter Ansatz, der den nationalen Länderbüros des globalen Südens, aber auch den Kindern und Jugendlichen aus den vom Krieg betroffenen Ländern ein größeres Mitspracherecht in unseren Entscheidungsprozessen gibt.

Damit erreichen wir nicht nur mehr Kinder, indem wir unsere Aktivitäten ausweiten, sondern stellen auch sicher, dass die Aktivitäten, mit denen wir die Kinder erreichen, tatsächlich ihren Bedürfnissen entsprechen.

"Meistens sind es die Jugendlichen selbst, die die besten Lösungen für ihre eigenen Probleme haben", sagt Williams. "Wir haben die Pflicht, immer wieder nachzufragen und zuzuhören, während wir unsere Unterstützung weiterentwickeln und ausbauen."