UNSERE ARBEIT IM TSCHAD

Im zentralafrikanischen Tschad leben 17,3 Millionen Menschen. Das Land zählt zu den ärmsten Ländern der Welt (Rang 186 von 189 im HDI Ranking 2018). 4,3 Millionen Menschen sind von humanitärer Hilfe abhängig. Die Folgen des Klimawandels sind deutlich spürbar, viele Familien sind von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei nur 53,2 Jahren.

Heute leben im Tschad mehr als 670.000 Flüchtlinge. Mehr als die Hälfte davon sind Kinder. Ein Großteil der Flüchtlinge stammen aus den angrenzenden Krisenländern Nigeria, Sudan oder Zentralafrikanische Republik, es gibt aber auch eine große Anzahl Binnenvertriebene und Rückkehrer*innen, die ihr Leben im Tschad wieder aufbauen wollen.

In einem Land, in dem es bereits den aufnehmenden Gemeinden an lebensnotwendigen Ressourcen fehlt, ist dies eine große Herausforderung. Flüchtlingskinder sind besonders häufig Übergriffen, Gewalt oder Bedrohungen ausgesetzt. Es mangelt an psychosozialen Unterstützungsangeboten, die die Kinder dabei unterstützen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten, und vielerorts fehlt ein sicheres Umfeld, in dem die Kinder Kind sein können.

Learning Kids

Students Drawing

Keine Schule für mehr als 20.000 Kinder

Der Zugang zu guter Schulbildung ist für viele Mädchen und Jungen durch das überlastete Bildungssystem nur eingeschränkt möglich. Im Tschad verfügen nur 1,7% der erwachsenen Frauen über eine Ausbildung auf dem Niveau einer weiterführenden Schule. Die Situation ist dabei für Flüchtlingskinder noch schlechter und das Schulsystem heillos überlastet.

Mehr als 20.000 Kinder in der Lake-Tschad-Region besuchen dauerhaft keine Schule. Aufgrund der unsicheren Situation und fehlender Lehrkräfte bleiben die bestehenden Schulen hier bereits seit Monaten dauerhaft geschlossen.

Bildung gibt Sicherheit

Dabei wäre der Schulbesuch hier besonders wichtig, da viele Flüchtlingskinder aufgrund ihrer Flucht nicht fortlaufend die Schule besucht haben. Zudem bietet Schule ein geschütztes Umfeld, Sicherheit, Tagestruktur und Halt.

Der Schulbesuch kann die Kinder außerdem davor schützen, in ausbeuterische Kinderarbeit, frühe Heirat oder gar in die Rekrutierungsmechanismen von bewaffneten Gruppen zu geraten.

Can’t Wait to Learn

Can’t Wait to Learn, War Child’s innovatives E-Learning Programm, bietet eine Lösung bis die Schulen wieder öffnen.

Das Programm wird bereits sehr erfolgreich in Ländern wie Uganda, Libanon und Sudan eingesetzt. Die Wirksamkeit von Can’t Wait To Learn wurde somit vielfach erprobt und dokumentiert. Jetzt wollen wir Can’t Wait to Learn auch in den Tschad bringen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung!

Unser Plan

Wir wollen den 20.000 Kindern im Tschad, die aktuell keine Schule besuchen können, den Zugang zu Bildung ermöglichen – indem sie an unserem Programm Can’t Wait To Learn teilnehmen und unser am Lehrplan ausgerichtetes E-Learning Serious Game spielen.

Damit das funktioniert, muss das Programm an den lokalen Kontext und Lehrplan angepasst und die Inhalte ins Französische, die Landessprache des Tschads, übersetzt werden. Daraufhin können die Mädchen und Jungen in ihrem eigenen Tempo unter der Begleitung von geschulten Freiwilligen lernen.

Insgesamt benötigen wir für die Weiterentwicklung des Programmes Can’t Wait To Learn und die Bereitstellung des Programmes für die 20.000 Kinder im Tschad über drei Jahre ein Spendenvolumen von 2,2 Millionen EUR – das sind knapp 111 EUR pro Kind. Bereits mit 9 EUR ermöglichen Sie einem Kind den Zugang zu Bildung für drei Monate.

Unterstütze uns dabei, einem Mädchen oder Jungen im Tschad durch den Zugang zu guter Bildung die Möglichkeit auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben.